Donnerstag, 13. Dezember 2012

Te Anau-Queeenstown-Cromwell-Omarama-Lake Tekapo-Timaru-Akaroa

Also, heute wird der Elias als Gastautor den Blog schreiben. Er ist richtig gut. Der Junge hat so ein Talent zum Schreiben, dass ist schon fast unheimlich. Natuerlich stellt er meine anderen Bloggeintraege damit sprachlich in den Schatten. Andererseits freu ich mich total darueber, dass er sich dafuer Zeit genommen hat. Mein "Bub" schreibt ja schliesslich im Moment an seinem ersten Buch. Er muss es ja drauf haben :-) Also, ziehts euch einfach rein!! Enjoy!!!


Der mittlerweile unsanfte Klang des Weckers holte mich aus meinem wohlverdienten Schlaf, und nur mit grosser Muehe konnte ich der Versuchung widerstehen, gleich weiterzuschlafen - aber schliesslich musste ich ja Matt wecken! Nach ausgedehntem Duschen im bitterkalten Badezimmer ging es fuer den obligatorischen Morgenkaffee in ein verschlafenes Restaurant, wo zu unserer Freude die Wiederholung des Manchester-Derbys lief - so faengt ein guter Tag schonmal an. Wir waren bewusst frueh aufgestanden, da wir wussten, dass es bis zum eigentlichen Ziel, Timaru, ein sehr weiter Weg war.
Zuerst fuhren wir denselben Weg nach Queenstown zurueck, den wir schon gekommen waren. Das Wetter war, wie nicht anders zu erwarten, fantastisch! Um die morgendliche Muedigkeit aufzulockern, machten wir erst einmal ein paar heftige Witze auf Robs Kosten.
Entlang des strahlend blauen Lake Wakatipu kamen wir wieder nach Queenstown, wo Matt sich mit der Inkompetenz von Qantas herumschlagen musste. Telefonate, neue Telefonkarten, Verzweiflungsanfaelle, Schwitzen und Fluchen - all das fuer einen Wunsch, einen einzigen, klaren Gedanken, einen sehnsuechtigen und nicht mehr endenden Traum.  Nach den anstrengenden Auseinandersetzungen hatte er (verstaendlicherweise) entsprechende Laune  - passend dazu verlief die naechste Etappe nach Cromwell und Omarama durch trostloses Land.


Zuerst pflasterten noch Blumen in Blau und Lila die Haenge, und hellblaue Fluesse schlaengelten sich durchs Land, aber schon bald gab es nichts ausser grauen Fels und ockerfarbene Huegel, das alles unter einem grauen Himmel.
Schon bald aber aenderte sich die Laune und die Landschaft wie immer schlagartig, und am Horizont tuermten sich die Berge des Mount Cook Nationalparks auf.
Nach kurzer Pause im beschaulichen und auesserst attraktiven Omarama war der Lake Pukaki das naechste Ziel. Dort angekommen, haben wir natuerlich nicht dort angehalten, wo es der gemeine Poebel tut, sondern sind schnittig querfeldein gefahren. Es war zwar holprig, aber der Blick auf den See war Belohnung genug: von einem hellen tuerkis in ein sattes Blau uebergehend, lag der Lake Pukaki vor uns, am anderen Ufer thronte der imposante Mount Cook, flankiert von schneeweissen Berge.






 Weiter gings dann zum Lake Tekapo, der allerdings die Erwartungen in keinster Weise erfuellen konnte - Milford Sound setzt eben neue Massstaebe.


Von dort aus verlief der Weg durch erschreckend langweiliges Land bis zur Kueste nach Timaru, einem Ort, der an Haesslichkeit im Grunde nicht zu uebertreffen ist, wo die Menschen ebenso unfreundlich und abstossend waren wie das Wetter. Als kleinen Willkommensgruss schien ein bestens gelaunter Neuseelaender im Auto nicht abgeneigt, sich mit Matt zu pruegeln - da wird einem warm ums Herz.  Nach einem kurzen Besuch im ranzigen Hostel stand fest, dass wir hier sicher nicht schlafen wuerden. Die Alternativen waren entweder eines der Doerfer auf dem Weg nach Norden oder Akaroa auf der Banks Peninsula vor Christchurch, das ueber 160 km entfernt war - keine Frage, worauf unsere Wahl fiel. Die Kuestenorte waren allesamt lahm und haesslich, Akaroa versprach weitaus mehr. Je laenger die Fahrt ging, desto aufgedrehter wurden wir, was aber sehr entspannend war.



Und auch das Wetter wurde besser, sobald wir den langweiligen Teil hinter uns gelassen hatten - aber so etwas muss man auch sehen, nicht alles ist immer das Paradies: Umso mehr lernt man dann das schaetzen, was man schon grossartiges gesehen hat oder noch vorhat zu sehen.
Unter der warmen Abendsonne fuhren wir entspannt ueber die Banks Peninsula, durch gewundene Strassen, rauf und runter, wo Matt gerne die Reifen quietschen und andere Fahrer alt aussehen liess. Spass muss sein, vor allem nach ueber 700km Fahrt ueber die Suedinsel! Mit Musik, Radio und Gespraechen ueber alles, was uns im Leben wichtig ist, ueberbrueckten wir die erstaunlich lange Zeit, die wir nach Akaroa brauchten, und verstanden, wo der andere manchmal mit seinen Gedanken war. In Akaroa, diesem wunderschoenen Ort in einer Bucht, fanden wir ein in rosa gehaltenes und dementsprechend attraktives Doppelzimmer, nur fuer uns allein! Was will man mehr, wenn nicht das? Das Haus war auch rosa, aber es war das beste Hostel, in dem wir bis dahin untergekommen waren. Die Menschen, die Atmosphaere und die Natur um uns herum, all das stimmte - und das war es, was wir brauchten.

Der Bub beim schlafen. Ich hab hier bis 6 Uhr morgens am Blogg gebastelt...

1 Kommentar:

  1. Unglaublich, Matze!! Wie sich unsere routen aehnelten!! Wir sind letzten Donnerstag aus NZ zurueckgekommen: Queenstown, Te Anau (Milford & Doubtful sound), Wanaka. The crazy thing: wir sind mit denselben quadbikes gefahren!! (aber mit heiler haut davongekommen;)). Und auch wir hatten verdammtes Wetterglueck und genossen natur pur sowie die langen Abende! Es fuehlte sich an wie in Europa im Mai... Viel Spass noch mit Elias (hat er fein geschrieben) und meld dich dann mal aus Sydney mit den neuesten News! Michael

    AntwortenLöschen